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Tote und Vermisste in Schweizer Einkaufszentrum-Desaster

In der französischen Schweiz kam es heute Vormittag zu einem tragischen Vorfall an einem 19-stockigen Gebäude eines Einkaufszentrums in der Stadt Prilly-Malley in der Nähe von Lausanne. Nach Augenzeugenberichten sah man, wie ein Gerüst, das sich über fast die ganze Höhe des riesigen Gebäudes erstreckte, erst bedenklich wackelte, um danach ganz zusammenzubrechen. Mehrere Arbeiter befanden sich zum Zeitpunkt des Kollapses auf dem Gerüst und wurden vor den Augen schockierte Passanten mit in die Tiefe gerissen. 

Für die eiligst hinzueilenden Rettungskräfte bot sich ein Bild der Zerstörung. Trümmer und verbogenes Metall lagen mehrere Meter hoch auf dem Bürgersteig und der Straße außerhalb des Gebäudes und der schiere Berg von Schutt behinderte die Suche nach Überlebenden beträchtlich. 

Bisher konnten drei Tote aus dem Schutt geborgen werden. Acht Menschen wurden verletzt aufgefunden, vier davon lebensgefährlich. Nach Auskünften eines Sprechers der örtlichen Polizei werden viele Arbeiter noch vermisst. Die Anzahl der Vermissten ist aber unklar, da keiner weiß, wie viele der am Gebäude beschäftigten Bauarbeiter sich eigentlich zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Gerüst befanden. Auch unklar ist, wie viele bei dem Vorfall mit dem Schrecken oder nur leichten Verletzungen davongekommen sind und sich in Sicherheit gebracht haben.

Nach Angaben eines Überlebenden hatten mehrere der Arbeiter in den Tagen vor dem Unglück ein bedenkliches Wackeln des Gerüsts bemerkt und den Bauherren informiert. Eine Sicherheitsüberprüfung des Gerüsts sei auch vorgenommen worden, konnte aber keine strukturellen Probleme diagnostizieren. Zum Entsetzen der Schweizer ist der Bauherr ausgerechnet Suva, die größte Unfallversicherung des Landes. 

Gegenüber der französischsprachigen Schweizer Tageszeitung „24 heures“ berichtete ein immer noch unter Schock stehender Augenzeuge: „Ich sah, wie sich die Konstruktion löste. Das dauerte mehrere Sekunden. Dann fielen die oberen Etagen des Gerüsts aufeinander. Ich sah einen Mann ins Leere fallen.“ 

Während die örtliche Feuerwehr und der Katastrophenschutz immer noch dabei sind, in den Trümmern nach vermeintlichen Überlebenden zu suchen, ermittelt jetzt auch die Polizei und die Staatsanwaltschaft, um den Grund für das Unglück herauszufinden. Eine Sprecherin der Suva-Versicherung bedauerte den Vorfall zutiefst und gab an, dass die Unfallstelle jetzt gesichert ist, insbesondere weil über Nacht schwere Stürme in der Gegend erwartet werden, die die Rettungsarbeiten noch weiter erschweren werden.

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  • Die Unfallopfer heben mein volles Mitgefühl.
    Ich hoffe, dass die Verantwortlichen ihre Fehler erkennen und beim nächsten Mal somit eine solche Katastrophe verhindern können. Rache nützt übrigens niemandem.
    Des weiteren hoffe ich, dass die Verantwortlichen die Opfer angemessen (= großzügig) entschädigen und nicht - wie leider am eigenen Leib erfahren - ihre Verantwortung am Geldbeutel abprallt. Mit Lippenbekenntnissen kann sich keiner etwas kaufen.

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Alexander Grünstedt