Touristen erkranken „massenhaft“ an unbekanntem Virus
Die Behörden zeigen sich alarmiert: Zahlreiche Touristen sind an einem noch unbekannten Virus erkrankt. Sie alle waren in ein und demselben türkischen Ferienresort.
Der Kreml in Russland hat sich eingeschaltet, nachdem eine Vielzahl russischer Touristen im Hotel Sirene im türkischen Belek abgestiegen waren und jetzt über starke gesundheitliche Beschwerden klagen. Es sei den Urlaubern „plötzlich schlecht gegangen“. Die russische Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadzor beruhigt gegenüber der Nachrichtenagentur TASS aber bereits, dass die Situation „unter Kontrolle“ sei. Es bestehe bereits ein Austausch mit dem türkischen Gesundheitsministerium.
Reisewarnung: Von Kranken fernhalten
Zuvor hatte Rospotrebnadzor vom türkischen Gesundheitsministerium die Herausgabe aller vorliegenden Informationen über das „unbekannte Virus“ verlangt. Die russischen Behörden gaben zudem eine Warnung an alle Bürger heraus, die sich derzeit im Ausland befinden. Sie sollen sich von Menschen mit Erkältungs- und Darminfektionssymptomen fernhalten und aus präventiven Gründen lieber in Flaschen abgefülltes oder abgekochtes Wasser trinken. Grundsätzlich sei vermehrt auf gute Hygiene zu achten, hieß es weiter.
Türkei profitiert von russischen Touristen
Die Türkei profitiert stark davon, dass sie auch in Zeiten des Krieges und mit all seinen Konsequenzen als „sicheres“ Reiseziel für Russen angesehen wird. Im Vorjahr zählte die Türkei rund sechs Millionen russische Besucher, dieses Jahr sollen sogar noch mehr werden.
Viele Länder vermissen russische Reisende
Aus Putins Reich kommt vor allem eine wohlhabende Mittelschicht, der Urlaub und Luxus wichtig sind. Zu den Lieblingszielen der Russen gehören Länder wie Kuba, Indonesien oder Thailand sowie die Malediven, die Seychellen und Sri Lanka. Laut der Tourismusbehörde der Vereinten Nationen (UNWTO) sorgten russische Touristen im Jahr 2020 weltweit für einen Umsatz von 14 Milliarden US-Dollar und machten drei Prozent des Gesamttourismus aus.
Wenn Reisende wie angesichts des Ukraine-Krieges ausbleiben, stehen vom Tourismus abhängige Länder vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Die UN-Tourismusbehörde versucht, bestmöglich bei der Bewältigung der Krise und bei einer möglichen Neuausrichtung ihrer Marketingstrategie zu unterstützen.
