Vor 50 Jahren dachten Forscher eigentlich, dass man dabei wäre, die lebensgefährliche und entstellende Geschlechtskrankheit auszurotten. Jetzt aber ist Syphilis auf vollem Vormarsch in Deutschland und in der ganzen Welt. Deutsche Ärzte warnen, dass sich die Anzahl der diagnostizierten Fälle innerhalb kürzester Zeit verzehnfacht hat, und die Zahl ist zunehmend.
In den Vereinigten Staaten explodieren im Augenblick Ansteckungszahlen und Mediziner sprechen von einer neuen Epidemie. Bisher wurden dort über 2 Millionen neue Fälle registriert und Experten sind besorgt, dass die Krankheit außer Kontrolle gerät. Auch in Deutschland wurden letztes Jahr über 8000 Syphilis-Erkrankungen erkannt und die Tendenz ist steigend.
Im Gegensatz zu vor 50 Jahren ist Syphilis allerdings heutzutage heilbar, vorausgesetzt, dass die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Die ersten Symptome für eine Infektion sind kleine Geschwüre im Intimbereich, gefolgt von geschwollenen Lymphknoten, Ausschlägen, Fieber und Mattigkeit. Ärzte können Syphilis im Frühstadium mit Antibiotika bekämpfen und damit verhindern, dass die Krankheit sich im Körper festsetzt.
Wenn aber Syphilis zu spät erkannt wird, greifen die Bakterien der Krankheit das Gehirn und das Rückenmark der Infizierten an. Das wird nicht nur zu Lähmungen führen, sondern auch zu Persönlichkeitsveränderungen und Geisteskrankheiten mit Wahnvorstellungen und tiefen Depressionen. Auch die Haut und die Knochen werden von den Syphilis-Bakterien beeinträchtigt, was zu Entstellungen und Narben führen kann.
Syphilis ist nicht die einzige Geschlechtskrankheit, die sich in Deutschland ausbreitet. Deutsche Ärzte haben auch eine höhere Anzahl von Chlamydien und Trippern-Patienten registriert. Schuld an der neuen Epidemie geben Forscher und Mediziner der Popularität von Dating-Apps, die schnellen und unverbindlichen Sex besser ermöglichen. Auch Alkohol und Drogenkonsum vor dem Geschlechtsverkehr sorgen dafür, dass die Partner vergessen, Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung von der Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu ergreifen.
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