Als Zivilist leichter und schneller an eine Lizenz für eine Schusswaffe zu kommen, könnte schon in Kürze Realität sein. Angesichts aktueller Angriffe sollen Bürger bald einen erleichterten Zugang zu Pistolen und Co erhalten, wenn es nach dem israelischen Sicherheitskabinett geht. Der Vorstoß ist die Reaktion auf zwei Terrorangriffe mit sieben Toten und fünf Verletzten in Ost-Jerusalem.
Israel steht unter Schock: Am Freitagabend hatte ein Attentäter auf Menschen rund um eine Synagoge geschossen. Dabei starben sieben Personen, drei weitere wurden verletzt. Am Samstag folgte das nächste Attentat: Ein erst 13 Jahre alter Junge griff Vater und Sohn in einer Siedlung in Ost-Jerusalem an. Der Palästinenser verletzte die beiden schwer. Der Junge wurde von Passanten ausgehalten, indem diese ihrerseits auf ihn schossen. Diese Art von Not- beziehungsweise Bürgerwehr soll in Israel jetzt erleichtert werden.
“Mein Herz bricht bei der Nachricht von den schrecklichen Terroranschlägen am Shabbat in Jerusalem”, so Israels Präsident Izchak Herzog. Zahlreiche westliche Staaten, aber auch arabische Länder meldeten sich zu Wort, um die Angriffe öffentlich zu verurteilen.
Palästina macht Israel verantwortlich
Die palästinensische Führung dagegen verkündete, Israel sei “voll verantwortlich für die gefährliche Eskalation”. In diesem Jahr seien bereits 31 Palästinenser getötet worden. Die Konflikte dauern seit 1967 an, als Israel das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert hatte. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt für sich.
Nun sollen nicht nur die Waffengesetze für Israelis gelockert werden, sondern auch allen Angehörigen von Attentätern, die “Terrorismus unterstützen”, sämtliche Sozialversicherungsansprüche und Gesundheitsleistungen gestrichen werden. Das gab das israelische Sicherheitskabinetts am Samstagabend nach einer Sitzung bekannt. Polizei und Armee sollen zusätzlich gezielt Jagd auf illegale Waffen machen.
Deutschland reagiert gegenteilig
Länder wie Deutschland reagieren nach Terroranschlägen vollkommen anders: Tendenziell werden die Waffengesetze nach solchen Vorfällen weiter verschärft. Zuletzt gab die Regierung in Berlin bekannt, den Verkauf von Armbrüsten stoppen zu wollen, da es sich angeblich um die Lieblingswaffen von Reichsbürgern handeln würde.
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In Deutschland galt eins das offene Tragen von Waffen als das Zeichen des "Freien Mannes", d.h. er war weder Knecht und schon gar nicht Leibeigener. Dieses Recht haben die Auswanderer mit nach Amerika genommen wo es bis heute gilt. Warum nicht auch in anderen zivilisierten Ländern? Nicht die Waffe ist die tödliche Gefahr, sondern der undisziplinierte Mensch, der sie führt und bei Mißbrauch lebenslang seine Freiheit verlieren muß.