Was ein schöner früher Urlaub in Spanien hätte werden sollen, endete für ein junges Ehepaar aus Deutschland in einer unfassbaren Tragödie. Niemand konnte die Ereignisse vorhersehen, die zum Tod eines Mannes führen würden, dessen einziges Ziel es war, das Leben eines anderen Menschen zu retten.
Die warmen Temperaturen in Spanien in diesem Frühjahr haben viele Menschen zu einem frühen Urlaub verleitet. So auch ein Ehepaar aus Deutschland, das die Sonne und die Brise an der Küste von Tarragona, westlich von Barcelona, genießen wollte.
Sie ahnten nicht, dass sich das Wetter nur wenige Tage nach ihrer Ankunft verschlechtern würde. In vielen Teilen Kataloniens, wo sich auch die Gemeinde Tarragona befindet, herrschte in den letzten Wochen strahlender Sonnenschein und Temperaturen um die 23 Grad.
Doch am Mittwoch kam Sturmtief Nelson und mit ihm starke Winde, die das Meer zu riesigen Wellen und starken Strömungen aufpeitschten. Die spanische Wetterbehörde gab eine dringende Wetterwarnung heraus: Den Menschen wurde eindringlich geraten, sich nicht in die Nähe des Wassers zu begeben.
Doch als der 31-jährige Deutsche, dessen Name und genauer Herkunftsort nicht veröffentlicht wurden, am frühen Donnerstagnachmittag in der Nähe der Felsen von El Miracle spazieren ging, sah er einen Jugendlichen ins Wasser springen. Da schnell klar wurde, dass der Jugendliche in großer Not war, sprang der Mann selbst ins Wasser, um ihm zu Hilfe zu kommen. Die Wellen waren jedoch so groß, dass sie das Land nicht erreichen konnten.
Gegen 14.15 Uhr ging bei den Rettungsdiensten ein Hilferuf ein, aber zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Seegang bereits so stark verschlechtert, dass eine Rettung äußerst schwierig war. An der Küste vor dem Fortí de la Reina, wo die beiden Opfer zuletzt gesehen worden waren, schlugen 7 Meter hohe Wellen auf. Ein Rettungshubschrauber und ein Boot der Küstenwache, die LS Ariel, begaben sich an den Ort des Unglücks. An der Landseite sprang ein Angehöriger der Seepolizei in voller Rettungsausrüstung ins Wasser, konnte sich den Opfern aber wegen der Wucht des auf die Felsen prallenden Wassers nicht nähern.
Erst um 14.50 Uhr gelang es dem Rettungshubschrauber, das erste Opfer zu bergen. Wie das Diari de Tarragone berichtet, wurde er in eine medizinische Einrichtung in Fortí gebracht, aber alle Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Das zweite Opfer wurde kurz vor halb vier geborgen, aber für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Am Donnerstagabend gab der Bürgermeister von Tarragona, Rubén Viñuales, eine Erklärung gegenüber der Presse ab. Er bedauerte den Vorfall, wies aber darauf hin, dass eine offizielle Sicherheitswarnung in Kraft war. Der Jugendliche, der ertrank, war 16 Jahre alt und kam aus einer ortsansässigen Familie. Drei weitere Jugendliche sollen mit ihm zusammen gewesen sein, als er ins Wasser sprang. Der Fall wird nun von der Kriminalpolizei der Guardia Civil von Tarragona untersucht.
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