Unfassbare Tragödie in einem beliebten europäischen Urlaubsland

Wie konnte so etwas Schreckliches passieren? Was als wunderbarer Ausflug zu einer beliebten Touristenattraktion gedacht war, wurde zu einem Albtraum, als eine Frau vor den Augen ihrer Familie auf tragische Weise zu Tode kam.

Der Comer See in Italien zieht jährlich rund 1,4 Millionen Besucher an. Sie kommen nicht nur wegen des Sees und seiner hübschen Dörfer, sondern auch wegen der schönen Landschaft, die ihn umgibt. An einem so idyllischen Ort kann doch nichts Schlimmes passieren? Doch für eine Familie wurden die schlimmsten ihrer Albträume wahr.

Es sollte das Erlebnis ihres Lebens werden, das vom italienischen Tourismusverband wärmstens empfohlen wird: Im Seilrutschenpark “Fly Emotion” kann man das Gefühl erleben, über die “wunderschöne Landschaft des Valle del Bitto” zu fliegen, heißt es auf der Website. Und tatsächlich lockt das Erlebnis jedes Jahr Tausende von Nervenkitzlern an.

Doch am Sonntagnachmittag ging alles schief: Die 41-jährige Ghizlane Moutahir war dort mit ihren beiden kleinen Nichten auf einem besonderen Ausflug. Die Mädchen fuhren zuerst die etwa 1,5 km lange, schräg verlaufende Seilbahn hinunter. Sie warteten bereits an der Ankunftsstation und filmten mit ihren Handys die Fahrt ihrer Tante, als sie sie plötzlich in die Tiefe stürzen sahen.

Sie stürzte fast 20 m in die Tiefe. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen geht man davon aus, dass sie sofort tot war. Doch nun steht die Polizei vor einem Rätsel: Ihr Sicherheitsgurtzeug hätte einen solchen Unfall verhindern sollen. Es war noch an dem Wagen befestigt, mit dem sie das Seil hinunterfuhr. Es hätte also keine Möglichkeit geben dürfen, dass sie stürzt.


Die Polizei ist nun dabei, das Videomaterial auszuwerten, das die Mädchen von den letzten Momenten ihrer Tante aufgenommen haben. Wie die britische Sun berichtet, scheint es, dass der Wagen tatsächlich für einige Sekunden auf dem Seil stehen geblieben war. Einem Polizeisprecher zufolge geriet die Frau zu diesem Zeitpunkt möglicherweise in Panik, drehte sich in ihrem Gurt und rutschte mit den Füßen von dem Sicherheitsmechanismus unter ihr ab. Eine andere Theorie besagt, dass sie einen Herzinfarkt erlitten haben könnte und aus dem Gurtzeug rutschte, als sie sich verkrampfte. Eine Obduktion soll klären, ob ein medizinisches Problem die Ursache war.

Dies ist der erste tödliche Unfall, der sich im Fly Emotion-Park seit seiner Gründung vor 13 Jahren ereignet hat. Nach Angaben der Parkleitung haben ihn in dieser Zeit “mehr als 200.000 Menschen genutzt”. Sie erklärten sich “schockiert und fassungslos” und arbeiten gemeinsam mit den Behörden an der Aufklärung des Vorfalls. Der Park ist nun bis auf Weiteres geschlossen.

Das Leben ihrer Familie wird nie wieder dasselbe sein. Der Ehemann von Ghizlane, der wegen Zahnschmerzen zu Hause geblieben war, macht sich die größten Vorwürfe. Gegenüber La Repubblica sagte er: “Ich hätte auch bei ihr sein sollen”.

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Kai Degner