Urlaub wurde zum Horror: Deutsche seit Tagen in der Türkei verschwunden

Wenn der vermeintliche Traumurlaub zum Albtraum wird: Seit Tagen suchen Polizisten in der Türkei nach der deutschen Urlauberin Annegret Kandzorra.

Die an Demenz erkrankte 72 Jahre alte Frau verließ ihr Hotel in Antalya ohne Geld, spricht weder die Landessprache noch Englisch, und ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Ihre Angehörigen machen sich große Sorgen.

Die Rentnerin sollte eigentlich gerade mit ihrer Familie einen Traumurlaub in der Türkei verbringen, doch jetzt fürchtet man seit sechs Tagen um ihr Leben. Annegret Kandzorra war in Begleitung von Tochter, deren Mann und der Enkelin im Urlaub. Der Schwiegersohn berichtet davon, dass Oma und Enkeltochter sich ein Zimmer geteilt haben. Das Mädchen habe aber nicht bemerkt, dass die Großmutter den Raum verließ:  “Sie entfernte das Hotelband von ihrem Arm, ließ ihr Telefon zurück und verschwand aus dem Zimmer”, sagte er der türkischen Zeitung Sabah.

Es bleiben die Aufnahmen diverser Überwachungskameras. Darauf ist zu sehen, wie die 72-Jährige Frau ihr Hotel verlässt und dabei nur Socken, Shorts und ein rosa T-Shirt trägt. Danach verliert sich ihre Spur, seit letztem Freitag gibt es kein Lebenszeichen mehr. Dutzende Menschen halfen bereits bei der Suche nach der Deutschen – erfolglos. Die Familie macht sich immer größere Sorgen. Sie befürchtet, dass Annegret Kandzorra verletzt sein könnte – oder schlimmeres.

Demenzerkrankungen sorgen dafür, dass bei den Betroffenen die kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten nach und nach abbauen. Das äußert sich zu Beginn durch Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit später gehen auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses verloren. 

Laut einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation wird die Zahl der Menschen mit Demenz in Deutschland bis Ende 2021 auf circa 1,8 Millionen geschätzt. Im selben Jahr gab es schätzungsweise 360 000–440 000 Neuerkrankungen. Es wird angenommen, dass die Zahl der Menschen mit Demenz in Deutschland weiter wachsen wird. Die Prävention wird – so die Kritik der Experten – nicht wichtig genug genommen.