Anthony Fauci, der führende US-Virologe, befürchtet einen dramatischen Anstieg der Coronavirus-Infektionen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen soll derzeit von mehr als 40.000 auf 100.000 ansteigen. „Ich bin sehr besorgt und ich bin nicht zufrieden mit dem, was passiert, weil wir in die falsche Richtung gehen“, sagte Fauci am Dienstag bei einer Anhörung im US-Kongress. „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir 100.000 pro Tag erreichen, wenn sich das (der Trend) nicht umkehrt. Deswegen bin ich sehr besorgt.“
Bereits in der letzten Woche hatte der angesehene Spezialist für Infektionskrankheiten gesagt, dass die USA „in bestimmten Gebieten ein ernstes Problem“ hätten.
Besonders betroffen von den emporschnellenden Fallzahlen sind die Bundesstaaten im Süden, wie etwa Texas und Florida, aber auch im Westen wie Kalifornien.
Der Bundesstaat New York reagiert auf die aktuelle Entwicklung und verfügte, dass sich ab sofort auch Besucher aus Kalifornien, Nevada, Georgia, Iowa, Idaho, Louisiana, Mississippi und Tennessee bei Einreise zwei Wochen in Quarantäne begeben müssen. Insgesamt betrifft diese Maßnahme 16 Bundesstaaten der USA, die nach New York einreisen möchten.
In den USA wurden seit Beginn der Pandemie bereits mehr als 2,6 Millionen Coronavirus-Infektionen und mehr als 126.000 Todesfälle bestätigt. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen der Welt und damit ein Drama epischen Ausmaßes.
Verschiedene Kritiker und Kritikerinnen in den USA machen Präsident Donald Trump für die verheerenden Auswirkungen der Pandemie mitverantwortlich. So werfen sie ihm vor, dass der Republikaner die Gefahr, die vom Virus ausgeht, viel zu lange kleingeredet und ignoriert hat, bis er entsprechende Maßnahmen ergriff. Außerdem drängte Trump nach Ansicht von Experten viel zu schnell auf eine rasche Lockerung der Corona-Beschränkungen, um im Wahljahr 2020 die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
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