Vermehrte Klinikeinweisungen wegen neuer Corona-Variante – Was wir darüber wissen

Die WHO stuft eine neue Corona-Mutation als „Variante von Interesse“ ein. Meldungen über vermehrte Klinikeinweisungen – auch in Intensivstationen – lassen aufhorchen. Wie gefährlich ist die neue Corona-Mutation?

Die erst dieses Jahr entdeckte Corona-Variante „Eris“ (EG.5.1) macht sich in zwei europäischen Ländern bemerkbar. Aktuell werden in Großbritannien und auf Mallorca vermehrt Klinik-Einweisungen mit Corona-Infektion gemeldet. Teilweise benötigen die Infizierten auch intensivmedizinische Betreuung. Die WHO stuft „Eris“, nach der Göttin des Streits benannt, nun als „Variante von Interesse“ ein.

In Deutschland wurde „Eris“ Ende März entdeckt. Wie weit sie sich verbreitet hat, ist unklar, da kaum noch getestet wird. Epidemiologen halten eine unerkannte, aber weite Verbreitung für sehr wahrscheinlich. Besser überwacht ist das Infektionsgeschehen offenbar in Großbritannien. Dort berichtet die Zeitung „Mirror“ über steigende Infektionszahlen, die auf „Eris“ zurückzuführen seien. Schon mehr als 800.000 Menschen hätten sich mit der neuen Variante infiziert. Gleichzeitig bemerke man einen leichten Anstieg der Klinik-Einweisungen mit Corona-Infektion. Noch bewege sich dies auf niedrigem Niveau. Die Entwicklung werde aber „genau überwacht“, so das Blatt.

Die verhältnismäßig kleine Insel Mallorca meldet ebenfalls neue Krankenhaus-Patienten mit Corona-Infektion. „Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern auf Mallorca nimmt wieder deutlich zu“, schreibt jetzt die „Mallorca-Zeitung“. Die Rede ist von 45 Krankenhaus-Einweisungen, darunter drei auf der Intensivstation. Insgesamt seien den Behörden etwa 700 Infektionen bekannt.

Wie gefährlich ist “Eris”?
Laut WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove falle die neue Corona-Mutation nicht durch besonders schwere Verläufe auf. Es zeige sich jedoch, dass der Impfschutz geringer wirke, als bei anderen Varianten. Die Mutation könne daher steigende Fallzahlen verursachen und zur weltweit dominierenden Variante werden. Trotzdem gibt Van Kerkhove Entwarnung: Nach bisherigem Stand der Erkenntnisse sehe man durch „Eris“ aber nur ein “geringes Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene”.

Für die breite Bevölkerung besteht also kein Grund für einen Ausnahmezustand. Dass Corona sich verbreitet und möglicherweise, wie die Grippe jedes Jahr mit neuer Variante wiederkehrt, war abzusehen. Solange kein Anstieg an schweren Verläufen festgestellt wird, besteht aber für die meisten Menschen kein Anlass, sich vor einer schweren Erkrankung zu sorgen.

Wer sich aufgrund einer schlechten gesundheitlichen Verfassung oder Immunschwäche als Teil einer Risikogruppe betrachtet, sollte jedoch die bisher bekannten Verhaltensregeln zum Infektionsschutz beachten und den Impfempfehlungen folgen. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall Ihren Hausarzt und lassen Sie sich zu Ihrem persönlichen Risiko beraten.

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Stephan Heiermann