Es war kurz nach Mitternacht, als die Anwohner von mehreren explosionsartigen Geräuschen aus dem Schlaf gerissen wurden. Kurz danach wurden ihre Häuser mit Lavabomben und pyroklastischen Wolken bombardiert, die einen Umkreis von mehr als 5 Kilometern erreichten. Innerhalb weniger Minuten ging ein auch bei deutschen Urlaubern beliebtes traumhaftes Ferienidyll in Flammen auf und wurde dem Erdboden gleichgemacht.
Vorwarnungen unterschätzt
Der Ausbruch des Lewotobi Laki Laki Vulkans auf der indonesischen Insel Flores hat bisher mehr als zehn Menschen das Leben gekostet. Die meisten starben, als ihre Häuser aufgrund der Erschütterungen des Erdbodens zusammenbrachen. Forscher hatten bereits letzte Woche eine erhöhte Aktivität des Vulkans wahrgenommen. Obwohl mehrere Warnungen ausgesprochen wurden, hatte man jedoch die Lage unterschätzt und keine volle Evakuierung der Region angeordnet. Nach Angaben der indonesischen nationalen Agentur für Katastrophenmanagement wird erwartet, dass die Anzahl der Toten wahrscheinlich noch weiter steigt. Man geht davon aus, dass sich viele Opfer noch unter den Trümmern befinden. Die Rettungsarbeiten sind immer noch im vollen Gang, werden aber durch die kontinuierlichen ausgestoßenen Giftgase erschwert.
Zehntausende betroffen
Zufolge der indonesischen Behörden sind Zehntausende Einheimische von der Katastrophe betroffen. Auch ein Nonnenkloster ging nach dem Vulkanausbruch in Flammen auf. Bisher wurde eine der Nonnen tot in den Trümmern aufgefunden, aber die Suche nach weiteren Opfern wird fortgesetzt. Flores war einst eine portugiesische Kolonie, und die mehr als eine Million Bewohner sind mehrheitlich katholisch. Dies ist der zweite große Vulkanausbruch in Indonesien innerhalb von nur zwei Wochen. Ende Oktober war bereits der Marapi Vulkan im Westen Indonesiens ausgebrochen und hat große Sachschäden verursacht. Dabei kam es jedoch zu keinem Verlust von Menschenleben. Indonesien befindet sich im Bereich des pazifischen Feuerrings, der besonders gefährdet ist durch Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis.
We use Cookies.