Die politischen Gemüter hierzulande sind in dieser Woche extrem erhitzt, aber das hätte niemand vom Bundespräsidenten erwartet: Nach einer Rede eines Gastes soll Frank-Walter Steinmeier einen heftigen Wutausbruch erlitten haben.
Wutausbruch beim Bundespräsidenten
„Wutentbrannt stürmte er auf mich zu”: Das ist keine Beschreibung, die man mit dem sonst so gefassten Bundespräsidenten auf die Schnelle in Verbindung bringen würde. Dabei könnte man diese Woche als eine höchst außergewöhnliche Zeit bezeichnen. Doch welche Umstände könnten diesen Ausbruch ausgelöst haben?
„35 Jahre Friedliche Revolution“ im Schloss Bellevue
Es sollte ein gemeinsames Feiern von Demokratie und Freiheit werden: Am Donnerstag, den 7. November, war das Schloss Bellevue festlich geschmückt, um Gäste anlässlich des Events „35 Jahre Friedliche Revolution“ zu empfangen. Unter den Gästen auch der Autor Marko Martin („Verdrängte Zeit“, „Es geschieht jetzt“), der auch Gastsprecher des Abends war.
Martin ist es, der berichtet, wie er Opfer des Zorns von Frank-Walter Steinmeier wurde. Der Grund dafür: Der Bundespräsident nahm offenbar großen Anstoß an der Rede des Gastsprechers.
Rede erzürnt Bundespräsident
Wie die BILD berichtet, erinnerte Martin zunächst daran, „dass der erste Stein aus der Berliner Mauer einst auf der Lenin-Werft in Danzig geschlagen wurde“. Dann sprach er darüber, dass mehrere führende Politiker damals lieber ein gutes Verhältnis zu Moskau pflegten, als die Bewegung der Menschen im Ostblock zu unterstützen. 1982 sprach der SPD-Politiker Egon Bahr von Solidarnosc als „Gefahr für den Weltfrieden“, so Martin.
Kurze Zeit später schlug Martin dann den Bogen zu jüngeren Ereignissen: Hier sprach er den Bundespräsidenten direkt an, der, so Martin, als er 2016 Außenminister war, das NATO-Manöver zum Schutz der Demokratien an seiner Ostflanke als „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ bezeichnet hatte.
Und wieder einmal wurden die Warnungen des Ostens missachtet, so Martin, als es um das Nord-Stream-Projekt ging, das von SPD und CDU lange Zeit unterstützt wurde. Steinmeier selbst bezeichnete das Projekt im Frühjahr 2022 als „Brücke“. Damit, so Martin, hätte er Putin in seinen Aggressionen nur ermutigt. Immerhin legten die sonst so moralisch aufrechten Deutschen offenbar mehr Wert darauf, sich ein lukratives Geschäft nicht entgehen zu lassen, „Ukraine hin oder her“.
Scharfe Worte vom Bundespräsidenten
Wie Martin schildert, stürmte der Bundespräsident nach der Rede wutentbrannt auf ihn zu und warf dem Schriftsteller wiederholt vor, ihn diffamiert zu haben.
Das Bundespräsidialamt hat jedoch eine andere Darstellung der Ereignisse: Nach Angaben der Sprecherin des Bundespräsidenten habe der Bundespräsident während des Empfangs mit Martin „kontrovers, aber sachlich über seine Rede diskutiert“.
Foto: Kuebi = Armin Kübelbeck, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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...das hätte niemand vom Bundespräsidenten erwartet...
Steinmeier war eigentlich schon immer mit seinen Wutausbrüchen bekannt, vor allem gegen Demonstranten. Wie konnten Journalisten so etwas denn vergessen?
Eine einfache Suche nach "Steinmeier Wutrede" in Google ist genug.
Eine bekannte Reaktion, wenn diese Politikerkaste mit ihren Fehlleistungen konfrontiert wird. Selbstkritik oder kritische Reflektion - absolute Fehlanzeige. Sie scheinen in einer Paralellwelt zu leben.
Schade, daß der Wutausbrecher nicht gestoppt werden konnte. Auch wenn man Präsident ist, hat man nicht immer Recht in seinen Ausführungen und Gedanken; denn nauch der steinige Meier ist nur ein Mensch mit Ecken und Kanten, die er oft im Gehirn scheinbar nicht immer unter Kontrolle hat.
Die Verkappen-Kommunisten-Sozis waren noch nie sachlich und diskutieren ist diesen menschenverachtenden Charakteren unbekannt. Sie handeln nach dem Motto und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag’ ich dir den Schädel ein, zumindest rhetorisch gesehen.
An meine Co-Kommentatoren weiter oben: Wer bitte lebt hier in einer "Parallelwelt"?
Soll dieses Hassgeschwalle hier zu einer sachlichen Diskussion führen? Einfach nur erbärmlich!
Helmut Engel meinen SIE nur die verkappten Kommunisten-Sozis haben menschenverachtenden Charakter??? Hiroshima Nagasaki Vietnamkrieg Wer seine Ziele erreichen will muss den menschenfreundlichen Charakter beiseite legen. Stellen SIE sich einmal die Frage ,wer bis HEUTE ALLE Epochen überlebt und versucht hat mit ALLEN Mitteln Menschen zu einem IHR fremden Glauben zu bekehren? Was hält den Krieg in der Ukraine am LAUFEN, menschenverachtende Menschen die Kriegsmaterial in unvorstellbaren Mengen liefern, damit der Krieg den Kommunismus besiegt. Die armen Menschen die keinen SUV haben und nach DEUTSCHLAND ausreisen können müssen das Elend in der Ukraine leben!.