Das Feuer in Lübtheen konnten die Einsatzkräfte eindämmen. Mit Räumpanzern der Bundeswehr ist es gelungen, Schneisen in das von Munition verseuchte Gebiet zu schlagen. Somit sollen die Brandbekämpfer zum Inneren des Feuers vordringen.
Mittlerweile ist der Brand bei Lübtheen eingedämmt. “Wir haben es im Griff, wir haben das Feuer eingekesselt”, sagte Stefan Sternberg, Landrat im Kreis Ludwigslust-Parchim und Chef des Einsatzstabes. Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei wollen nun den Brand von innen heraus bekämpfen. Löschfahrzeuge der Feuerwehr und Wasserwerfer der Polizei sollen in das Brandgebiet vorrücken. Allerdings ist dieses aufgrund der Munitionsbelastung nur beschränkt möglich.
Räumpanzer der Bundeswehr hatte seit Dienstag alte, inzwischen zugewachsene Wege, die weniger belastet sind, frei zugänglich gemacht. Löschfahrzeuge sollen diese Wege nun benutzen, um zum Brandherd zu gelangen. Unterstützung bei der Planung erhielten sie dabei von Bundeswehrangehörigen, die bis 2013 auf dem stillgelegten Truppenübungsplatz tätig waren. Ihre Hilfe war entscheidend, die alten, befahrbaren Wege ausfindig zu machen.
Bis Dienstagabend waren durch das Feuer rund 1.200 Hektar erfasst worden. Dies ist ca. ein Fünftel des gesamten Manövergebietes, welches die Bundeswehr 2013 aufgegeben hatte. Die Hitze verursacht dabei immer wieder Explosionen von alter Munition, was ein Vordringen in das Brandgebiet bisher verhinderte. Die in unmittelbarer Nähe des Feuers gelegenen Ortschaften Alt Jabel, Trebs, Jessenitz-Werk und Volzrade sind in den vergangenen Tagen vorsorglich evakuiert worden. Das betraf rund 650 Menschen, die derzeit in Notunterkünften oder bei Verwandten ausharren.
“Das Feuer muss weg”
Die wichtigste Aufgabe bleibt zwar weiterhin die Sicherung der Orte, aber mit zunehmender Dauer des Einsatzes müsse die unmittelbare Brandbekämpfung verstärkt werden, sagte der Landrat. Über den Tag verteilt seien derzeit etwa 3.000 Kräfte im Einsatz, um eine Eindämmung des Brandes und Sicherung der Ortschaften zu gewährleisten. Es werde jetzt alles daran gesetzt, den Brand schnellstmöglich zu löschen. “Das Feuer muss weg”, betonte Sternberg. Die Bundeswehr hat derzeit 10 Räumpanzer im Einsatz, die Zahl soll aber noch einmal aufgestockt werden. Die Polizei setzt zur Unterstützung der Feuerwehr 22 Wasserwerfer ein.
Bisher gilt der seit Sonntag bei Lübtheen, ca. 60 km südlich der Landeshauptstadt Schwerin, wütende Brand als der Größte der Nachkriegsgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Nach derzeitigen Erkenntnissen verdichten sich die Hinweise darauf, dass der Brand absichtlich gelegt worden ist. Das Feuer brach an drei Stellen gleichzeitig aus, daher gilt es als extrem unwahrscheinlich, dass dieser Brand auf natürlichem Wege entstanden ist.
Unterdessen hat die Dauerbewässerung der Randflächen am Brandherd südöstlich von Lübtheen erste Folgen. Inzwischen könne an einigen Stellen kein Wasser mehr gefördert werden, sagte Sternberg. Für die ab Mittwoch anstehenden Löschaktionen wurde ein Fluss in der Nähe auf drei Meter angestaut und auch aus umliegenden Seen und sogar der in 20 km Entfernung liegenden Elbe soll Wasser herangeholt werden.
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