Ein Bericht des Erdbeobachtungsprogramms der EU verheißt für das trockene Land nichts Gutes. So kann die Dürre, die mittlerweile europaweit Wasserwege lahmlegt und in der Land- und Forstwirtschaft schon Milliarden Euro an Schäden hinterlassen hat, noch bis weit in den Herbst hinein andauern.
Nach Berechnungen des Erdbeobachtungsprogramms der Europäischen Union kann es möglicherweise noch bis in den November mit dem warmen und trockenen Wetter weitergehen. Im Copernicus-Bericht für den August, der am gestrigen Mittwoch vorgelegt wurde, heißt es dazu, dass diese extreme Trockenheit vor allem Spanien und Portugal noch eine längere Zeit im Griff haben werde.
Inzwischen gelte eine Dürre-Warnung für rund die Hälfte der insgesamt 27 Länder in der Europäischen Union. Die sich weiter verschärfenden Bedingungen betreffen dabei vor allem Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Spanien und Ungarn. Doch steigt die Gefahr einer langanhaltenden Trockenheit auch in Ländern außerhalb der EU, etwa in Großbritannien, Moldau, Serbien und der Ukraine.
Definiert wird dies laut dem Copernicus-Bericht mit einem langhaltenden Regenmangel und mehreren Hitzewellen. Diese führten seit Mai dazu, dass die Trockenheit zu- und die Wasserstände in vielen großen europäischen Wasserstraßen, etwa Rhein und Donau, abnahmen. Der Energiesektor leidet unter diesem Zustand inzwischen erheblich, können doch viele Kraftwerke nicht mehr ausreichend gekühlt werden.
Aber auch Ernten haben beträchtlich unter dem Wassermangel und der Hitze gelitten. Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen verzeichnen inzwischen starke Einbrüche. Linderung gab es zwar in einigen Regionen durch Regen im laufenden Monat, doch haben diverse Unwetter in anderen Regionen viel Schaden angerichtet.
Experten sprechen derweil von der schwersten Trockenheit in Europa seit mehr als 500 Jahren. Mittlerweile fiel seit zwei Monaten erheblich zu wenig Regen. Auch andere Regionen auf der Welt sind davon betroffen, etwa Ostafrika, der Westen der USA und Norden von Mexiko.
Bei all diesen Ereignissen spielt auch das Klima eine erhebliche Rolle. Heiße Temperaturen führen zu einer stärkeren Verdunstung, was Pflanzen dazu bringt, noch mehr Feuchtigkeit aufzunehmen. Diese fehlt dann im Winter und reduziert den Schneefall, was wiederum im Sommer weniger Wasser aus der Schmelze bedeutet.
Die Behörden in Norditalien haben für die Region am Fluss Po derweil die höchste Trockenheitswarnstufe ausgerufen, in Frankreich kämpfen mehr als 100 Gemeinden mit Problemen bei der Trinkwasserversorgung. Und auch in Spanien fallen die Wasservorräte auf immer neue Minuswerte. So stehen derzeit in der Region Andalusien und der Extremadura nur noch ein Drittel der normalen Mengen zur Verfügung.
We use Cookies.