Waschen zu festen Zeiten: Erster Vermieter rationiert Warmwasser

Es gibt tatsächlich noch Einwohner in Deutschland, die derzeit ein Déjà-vu durchleben. Als der zweite Weltkrieg 1945 endete, mussten sie sich mit kaltem Wasser waschen. Und nun erleben sie diese Zeit erneut, denn im sächsischen Dippoldiswalde hat eine Wohnungsgenossenschaft das warme Wasser zeitweise abgedreht.

Unter anderem lebt der ehemalige Bergmann Heinz Mattner im Alter von 95 Jahren in einer Wohnung dieses Vermieters. Um im Zuge der hohen Kosten der Warmwasseraufbereitung Energie zu sparen, erhält er nur noch von 5 bis 22 Uhr warmes Wasser. Über Nacht hingegen bleiben die Leitungen kalt. „So schlimm war es nur nach dem Zweiten Weltkrieg. Was sollen Schichtarbeiter machen, die nachts von Arbeit kommen?“, fragt sich der Rentner.

Schlimmer hat es andere in den Genossenschaftswohnungen getroffen. So erhalten einige nur nach Plan ihr warmes Wasser, etwa in der Zeit von 4 bis 8, 11 bis 13 sowie 17 bis 21 Uhr. Verschiedene Warmwassersysteme sind der Grund für diese zeitversetzte Versorgung mit dem heißen Nass. Lediglich ein kurzfristiger Aushang soll die Mieter auf diese Situation hingewiesen haben, eine vorherige Abstimmung habe es dem Vernehmen nach nicht gegeben. Der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft sagte, dies sei alles im Sinne der Mieter. „Es geht nicht darum, die Mieter zu ärgern, sondern sich auf das einzustellen, was wir im nächsten Jahr vielleicht sonst nicht mehr bezahlen können“, so Falk Kühn-Meisegeier.

„Beim Energiesparen ist sowohl die Vermieterseite mit einer energiesparenden Einstellung der Heizungsanlagen gefragt als auch die Mieterseite beim energiesparenden Verhalten in der Wohnung“, erklärte der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko, den Medien. Andere Genossenschaften, etwa Deutsche Wohnen oder die Vonovia planen derzeit keine Rationierungen der Warmwassermengen.

Eine Mietminderung ist möglich

Mieter seien aber darauf hingewiesen, dass eine Minderung der Miete möglich ist, wenn nicht alle Beteiligten der Reduzierung der Warmwasserversorgung zustimmen. Dazu müssen Sie ihrem Vermieter schriftlich mitteilen, dass sie mit dieser Maßnahme nicht einverstanden sind. Eine sofortige Mietminderung ist möglich, wenn das Wasser trotz alledem kalt bleibt. Experten verweisen dabei auf ähnlich gelagerte Urteile, die eine Minderung um 7% für angemessen halten.

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  • Wie tief sind wir nur gesunken? Jetzt schreibt uns die Regierung schon die Duschzeiten vor. Na hoffentlich gibt es auch nach Feierabend noch warmes Wasser, denn ich muss ja die Steuern tagsüber in den großen Topf reinarbeiten, der dann mit voller Wucht in der ganzen Welt im Nilpferd-Sturmschritt wieder verteilt wird. Danach kommen dann die vorgeschriebenen "KLOZEITEN". Dem voran die vorgeschriebene Ration für Lebensmittel + Getränke, denn weniger essen und trinken bedeutet ja, dass man auch weniger aufs Klo muss. Und garantiert ist der nächste Schritt, dass mein Gehaltsscheck die Regierung bekommt und ich dann Essen- und Getränkemarken monatlich zugeteilt bekomme. Ich möchte in diesem Land einfach nicht mehr leben. Ich nannte es einst ganz stolz "mein Heimatland". Heute schäme ich mich für dieses am Boden zerstörte und kranke, von Politikern zertrampelte, Deutschland. Hier sind keine Deutschen mehr erwünscht. Es wird alles für unsere "internationalen" Bürgern getan. Da gibt es Geld und Zuwendungen ohne Wenn und Aber.
    Was mit unseren Steuergeldern gemacht wird, ist das reinste Verbrechen. Wirtschafts- und Sozialverbrechen! Wie bereits schon mal erwähnt, da gehe ich lieber und recht in einem skandinavischen Land arbeiten und zahle diesem Land mit Herzblut meine Steuerabgaben. Da ist man noch ein Mensch und wird auch so behandelt.
    Leute! Wacht doch bitte endlich auf!

  • Vielleicht überlegen sich jetzt viele Bürger endlich ´mal, ob wir wirklich die Ukraine in der EU haben müssen (um jeden Preis). Denn der Preis wird seeehr hoch sein, den wir dauerhaft in unserem Land bezahlen müssen. Wenn schon bereits die Warmwasserrationierung ein riesiges Akzeptanzproblem darstellt, frage ich mich, wie die noch folgenden Einschränkungen unserem verwöhnten Volk bekommen werden.
    Ich finde es grundsätzlich gut, dass nicht ständig alles durchgängig zur Verfügung stehen muss. Wer schon ´mal geraume Zeit (freiwillig) in ärmeren Ländern gelebt hat, tut sich jetzt vielleicht etwas leichter. Und die Anderen werden´s eben lernen müssen. Es wird uns jedenfalls alle treffen, auch wenn´s uns nicht passt.

    • stimmt - ich habe kein Problem damit und finde, dass diese verwöhnte Gesellschaft endlich mal wieder sparsamer mit den Resourcen umgehen soll.
      Zudem gibt es mittlerweile in beinahe allen Firmen Duschgelegenheiten - also wenn man mitten in der Nacht Schichtende hat, kann man das auch dort tun

  • Ich dusche lieber auch mal zu anderen Zeiten als gewohnt und kürzer. Wenn Putin erst die Ukraine kassiert hat, wird er nicht vor Warschau, Riga und dann auch Berlin halt machen. Das müssen wir verhindern und die Ukraine unterstützen. Dresden ist vor 77 Jahren schon mal bombardiert worden, nur waren damals die Deutschen selber schuld ...

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Stephan Heiermann