In Großbritannien schnellen die Corona-Infektionszahlen rapide nach oben. Deshalb will der Premierminister Johnson die Regeln wieder verschärfen. Es wurde bereits bekannt, dass Pubs und Restaurants früher schließen müssen. Und schon bald erwartet ein Regierungsberater deutlich mehr Tote im Königreich.
Wegen des akuten Anstiegs der Corona-Infektionen verschärft die britische Regierung in ganz England für die Gastronomie die Restriktionen. Alle Restaurants, Pubs und Bars müssen demnach ab Donnerstag um 22 Uhr schließen, teilte die Regierung in London mit. In gastronomischen Einrichtungen darf dann auch nur noch am Tisch selbst bedient werden. Diese neuen Regelungen sind ein entscheidender Teil des neuen Maßnahmenpakets, mit dem die britische Regierung gegen das Coronavirus vorgehen will. Derartige Beschränkungen in der Gastronomie sind seit einiger Zeit bereits in einigen Regionen von Nord- und Zentralengland in Kraft.
Notwendig seien die neuen landesweiten Maßnahmen, um „den Wiederanstieg der Virus-Fälle unter Kontrolle zu halten”, so ein Regierungssprecher. Grundsätzlich ist die britische Regierung nur für Maßnahmen zum Infektionsschutz in England zuständig. Man geht aber davon aus, dass auch in Schottland, Wales und Nordirland in nicht allzu ferner Zeit neue Restriktionen aufgrund von Corona erlassen werden.
200 Tote pro Tag im November erwartet
Inzwischen ist auch die Corona-Warnstufe von den Chefs der Gesundheitsdienste von drei auf vier angehoben worden. Das bedeutet, dass das Virus derzeit in einem „gesteigertem“ Ausmaß übertragen wird beziehungsweise „in exponentieller Weise“ die Infektionsrate steigt.
Die täglich verzeichneten Neuinfektionen könnten dann bis zur Mitte des Oktobers in Großbritannien die Marke von 50.000 erreichen. Davor warnte der wissenschaftliche Berater der Regierung, Patrick Vallance. Wie er in einer Fernsehansprache sagte, liege diese derzeit bei 6.000. Bis Mitte November könnte die Entwicklung dazu führen, dass es täglich etwa 200 Corona-Tote geben könne, wenn sich die Lage weiter verschlechtert.
“Dies ist unser aller Problem”
Unterdessen vergleich der oberste Mediziner in England, Chris Whitty, die Lage mit jener in Spanien und Frankreich. Dort verdoppele sich etwa alle sieben Tage Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus. Er forderte die Bevölkerung dazu auf, sich an die Abstandsregeln zu halten. „Dies ist nicht das Problem von irgendjemandem. Dies ist unser aller Problem”, betonte er.
In Europa ist Großbritannien das von der Corona-Pandemie am stärksten betroffene Land. Laut den offiziellen Statistiken sind bislang fast 42.000 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt derzeit nach einer vorübergehenden Beruhigung in den Sommermonaten rapide an.
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