Wieviel ist Ihnen ihr Facebook wert? – denn bald müssen Sie dafür bezahlen

Wenn es nach dem Mutterkonzern Meta geht, werden Benutzer der Social-Media Plattformen Facebook und Instagram in naher Zukunft für den Zugang zu ihrem Konto blechen müssen. Ähnliche Maßnahmen sind auch bei X (früher Twitter) nicht nur geplant, sondern zum Teil schon durchgeführt worden. 

Bisher konnte jeder ein kostenloses Facebook oder Instagram Konto eröffnen und betreiben, da die Plattformen sich durch Werbeeinnahmen selbst finanzierten. Jeder einzelne Nutzer hat nämlich ein Werbepotential von ungefähr €18 für den Tech-Giganten. Die Entscheidung, für den Zugang zu sozialen Medien Geld zu verlangen, ist angeblich ein direktes Resultat der strengeren EU-Richtlinien, die seit Anfang des Monats für größere Tech-Konzerne, die in Europa operieren, gelten.  

Die neuen Vorgaben limitieren die Überführung der Nutzerdaten an kommerzielle Interessenten beträchtlich und schränken besonders die personalisierten Werbemöglichkeiten der Tech-Giganten ein, weil sie jetzt die Nutzer erst um Erlaubnis fragen müssen, bevor sie die Daten einsammeln können. 

Außerdem verlangen Google und Apple für jede heruntergeladene App in ihren Stores eine Gebühr von den Besitzern der unterschiedlichen sozialen Medien. Auch europäische Telekom-Betreiber sind gerade dabei, die Hände aufzuhalten, um ein Entgelt für die Nutzung der von ihnen betriebenen Netzwerke zu erhalten. Ohne diese Netzwerke, argumentieren die Telekoms, könnten die Tech-Giganten nämlich nicht ihre milliardenschwere Geschäfte betreiben.  

Meta will deshalb natürlich das verlorene Geld jetzt von den Nutzern einholen und rechnet damit, €10 im Monat für den Betrieb eines Facebook oder Instagram-Kontos zu verlangen. Für einen werbefreien Gebrauch des Facebook- oder Instagram Handy-App würde Meta gerne €13 im Monat berechnen, will aber Sonderangebote für beide Apps in einer Paketlösung vergeben. 

Mit dem bezahlungspflichtigen Abonnement erhofft sich Meta, nicht nur für die verlorenen Werbeeinnahmen zu kompensieren, sondern auch die strengen neuen Datenschutz-Richtlinien der EU einzuhalten. Weder die EU-Kommission noch die europäische Abteilung von Meta mit Sitz in Irland haben sich bisher zu den Vorschlägen ausgesprochen. Ein genauer Termin fur die Durchführung der geplanten Änderung ist auch noch nicht bekannt. Allerdings kann man schon davon ausgehen, dass Meta bei der Gefahr für wegbrechende Werberlöse wohl eher schneller als langsamer handeln wird.

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Alexander Grünstedt