Zahl der Corona-Toten steigt dramatisch – ist das tatsächlich so?

Die Corona-Welle in Deutschland ist in vollem Gange. Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen steigt stetig an. Jetzt schlagen die neuesten RKI-Meldezahlen Alarm: Am 3. November starben 281 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Das ist ein Anstieg um 97 Todesfälle in weniger als einer Woche. Aber sind die Dinge wirklich so schlimm, wie sie scheinen? Hier sind die Fakten.

Am 28. Oktober meldete das RKI 184 Todesfälle, die entweder durch Corona verursacht wurden oder im Zusammenhang mit dem Virus standen. Anfang dieser Woche stieg diese Zahl auf 281 Todesfälle. Nach Ansicht von Gesundheitsexperten ist dies angesichts des Anstiegs der Inzidenzzahlen von Corona-Neuinfektionen zu erwarten.

Aber sind tatsächlich 281 Menschen an Corona gestorben? Das ist schwieriger zu bestimmen. Nach Angaben von Medical News Today liegt das Problem darin, dass ein Arzt, der einen Todesfall feststellt, auf dem Totenschein die primäre Todesursache sowie alle beitragenden Faktoren vermerken muss.

Daher kann es schwierig sein, festzustellen, ob eine Person an Corona oder einfach nur mit Corona gestorben ist. Das Durchschnittsalter der an Corona Verstorbenen in Deutschland wurde mit 84 Jahren berechnet. Das liegt laut Destatis immer noch rund 6 Jahre über der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland für Männer und 1 Jahr für Frauen.

Tatsache ist jedoch, dass Corona zwar nicht in jedem dieser 281 Fälle die Ursache war, aber mit Sicherheit eine Rolle gespielt hat. Eine Corona-Infektion belastet einen durch Krankheit oder Alter ohnehin schon gestressten Körper zusätzlich. Diese gefährdeten Bevölkerungsgruppen haben ein höheres Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden.

Aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Corona-Impfempfehlung aktualisiert: Alle Menschen ab 60 Jahren sollten mit zwei Auffrischungen vollständig geimpft werden, ebenso wie alle, die aufgrund einer Grunderkrankung oder Immunsuppression anfälliger für eine Corona-Infektion sind.

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Stephan Heiermann