Zehntausende nach Pleite besorgt: Fällt auch Ihre Urlaubsbuchung ins Wasser?

Die Pleite eines großen deutschen Reisekonzerns sorgt derzeit für lange Gesichter bei Zehntausenden Deutschen, denn gebuchte Urlaube fallen ins Wasser. Das bereits bezahlte Geld soll vom 2021 gestarteten Deutschen Reisesicherungsfonds rückerstattet werden.

Der deutsche Reisekonzern FTI Touristik war auf Kurs, nachdem er staatliche Unterstützung erhalten hatte. Doch die rückläufigen Buchungszahlen führten nun durch in die Insolvenz. Für Zehntausende Kunden bedeutet das: Gebuchte Reisen entfallen!

Viele Personen befinden sich außerdem gerade im Urlaub und machen sich jetzt Sorgen, ob und wie sie wieder nach Hause kommen. “Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können“, hieß es in einem Statement des Unternehmens am Montag. Noch nicht begonnene Reisen würden allerdings ab morgigen Dienstag nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden. 

Der Deutsche Reisesicherungsfonds, der dafür gegründet wurde, im Falle einer Pleite eines Reiseanbieters einzuspringen, ist jetzt am Zug. Er soll sich um die Erstattung der Vorauszahlungen der Kunden sowie den Rücktransport gestrandeter Urlauber und deren Unterbringung bis zur Heimreise kümmern.

Der Fonds war von der deutschen Touristikwirtschaft organisiert worden, nachdem die Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im September 2019 zu massivem finanziellen Schaden geführt hatte. Die Versicherung hatte damals wegen einer Haftungsbeschränkung nur einen kleinen Teil der Kosten ersetzt, der Staat musste mit Millionen einspringen. 

Die FTI Touristik GmbH, Obergesellschaft der FTI Group, stellte den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht München und vorerst nur für die Veranstaltermarke FTI Touristik, wobei weitere Konzerngesellschaften noch folgen sollen. Die Gruppe hat 11.000 Beschäftigte. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 machte sie ein Umsatzplus von zehn Prozent auf 4,1 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Ertrag in zweistelliger Millionenhöhe.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Martin Beier