Die Abschaffung der Zeitumstellung ist seit Jahren immer wieder Thema. Jetzt werden aber ganz andere Töne angeschlagen: Sie wird in den April verschoben, wenn dem Vorschlag zweier Forscher Folge geleistet wird.
Die halbjährliche Zeitumstellung ist vielen ein Dorn im Auge. Das Thema werde aber derzeit falsch diskutiert, sind Jorge Mira von der Universität von Santiago de Compostela und José María Martín-Olalla von der Universität von Sevilla überzeugt. Ihrer Ansicht nach wird der Lebensrhythmus der Menschen dadurch in Bezug auf die Sonne nicht verschoben. Stattdessen werde durch die Umstellung der morgendliche Beginn aller Aktivitäten wieder an den Sonnenaufgang angepasst.
Ist der Zeitpunkt falsch gewählt?
Die Wissenschaftler empfinden daher das erste Aprilwochenende als für die Umstellung im Frühjahr besser geeignet, als der letzte Sonntag im März. Es herrschen günstigere morgendliche Lichtverhältnisse für einen guten Start in den Tag. Aus physiologischer Sicht sei es zudem sinnvoll, die Sommerzeit in der EU Anfang statt Ende Oktober enden zu lassen. Wenn die Sommerzeit zu früh startet, werde ein größerer Anteil der menschlichen Aktivitäten in die dunklen Morgenstunden verlegt. Die beiden Forscher empfehlen weiter, dass die Rückkehr zur Winterzeit entsprechend erfolgen sollte, bevor der Hauptaktivitätsbeginn vor Sonnenaufgang liege.
Umstellung von Sonntag auf Montag
Im Jahr 2025 werden die Uhren am 30. März um eine Stunde vor- und 26. Oktober wieder zurückgestellt. Für Menschen, die sehr unter der Zeitumstellung leiden, hat das spanische Forscher-Duo einen Vorschlag: Möglichst gut vor-anpassen. Der Wecker könne bereits drei Wochen vor dem Termin langsam immer um eine Viertelstunde in Richtung der „neuen“ Zeit verstellt werden.
EU diskutiert komplette Abschaffung
Dabei wird schon seit 2018 in der EU debattiert, den halbjährlichen Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit komplett abzuschaffen. Ein entsprechendes Papier liegt längst auf dem Tisch. Polen – das zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat – sondiert momentan, wie die anderen EU-Staaten zu der Idee stehen, man macht sich aber keine Hoffnung auf eine baldige Lösung.
„Da die Kommission in ihrem jüngsten Arbeitsprogramm beschlossen hat, den Vorschlag nicht zurückzuziehen, planen wir, die Mitgliedstaaten informell zu konsultieren, um herauszufinden, ob es noch möglich ist, den Vorschlag voranzutreiben“, heißt es in einem Statement des polnischen Ratsvorsitzes gegenüber einer Nachrichtenagentur. „Wir sind uns bewusst, dass der Vorschlag seit 2018 auf dem Tisch liegt und bisher von den Mitgliedstaaten nur begrenzt unterstützt wurde.“
Länder haben Bedenken
Laut dem Vorschlag der EU-Kommission soll es zu keinen Zeitumstellungen mehr kommen. Die einzelnen Mitgliedstaaten der Union dürfen dennoch selbst entscheiden, ob ganzjährig auf Sommer- oder Winterzeit umgestellt wird. Viele Länder führten Bedenken gegen diesen Plan an, da eine einheitliche Zeitzone zumindest in Mitteleuropa wünschenswert erscheint. In erster Linie denke man dabei an die Wirtschaft.
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Eine Abschaffung der Zeitumstellung ist wünschenswert. Dabei sollte man allerdings zur Winterzeit zurückkehren, so wie es vor der Einführung der Zeitumstellung war.
Ich verstehe nicht, warum dies nicht schon längst geschehen ist.
The wintertime should be the whole year