Zukünftig sollen Zahnbehandlungen privat bezahlt werden

Die Defizite der gesetzlichen Krankenkasse werden immer größer. Deswegen bedarf es jetzt eines besonders harten Vorgehens. Wie der Krankenkassenchef Ralf Hermes jetzt vorschlägt, sollen massive Leistungskürzungen vorgenommen werden. Und das in insgesamt drei Bereichen: Bei zahnärztlichen Behandlungen, bei Zahnersatz und bei Homöopathie. „Der Lage angemessen wäre es, die komplette zahnärztliche Versorgung aus dem Leistungskatalog zu streichen“, erklärt Hermes.

Anders seien die Defizite nicht mehr auszugleichen, denn die steigenden Gesundheitsausgaben brächten das System an seine Grenzen. Die Leistungen auch weiter wie bisher zu zahlen, ginge einfach nicht mehr. Die Kürzungen seien laut Hermes „alternativlos“.

Zum Verständnis: Die gesetzlichen Krankenkassen gaben im vergangenen Jahr etwa 13 Milliarden Euro für zahnärztliche Leistungen aus. Darunter fallen zum Beispiel Füllungen, Wurzelbehandlungen oder auch Vorsorgeuntersuchungen.

Klar ist: Deutschland hat eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt. Eine bessere Versorgung sei hierdurch aber trotzdem nicht gewährleistet, wie manch ein Experte deswegen kritisiert.

Die Zahnärztliche Versorgung künftig als reine Privatleistung laufen zu lassen, hält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD jedoch für schlichtweg falsch. „Leistungskürzungen werden nicht kommen“, verspricht er.

Ganz alleine entscheiden darf er das aber natürlich nicht. Am Ende bleibt daher abzuwarten, wie die Entscheidung ausfallen wird und ob 80 Millionen Deutsche künftig für ihren Zahnarztbesuch in die eigene Tasche greifen müssen. Das allerdings hätte natürlich auch zur Folge, dass viele Menschen den Besuch beim Zahnarzt kategorisch streichen würden.
Ob das dem allgemeinen Gesundheitssystem dann aber zu Gute kommt, ist fraglich. Denn immer wieder werden auch Stimmen laut, die der Mundgesundheit einen besonderen Stellenwert zuschreiben. Wer nämlich ungepflegte Zähne hat, der ist wohl auch anfälliger für andere Krankheiten.

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Jerry Heiniken