Zusammenstoß mit Flugobjekt: ICE-Crash bei 200 Kilometern pro Stunde

Bei einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern die Stunde kam es zu einem Crash eines ICE-Zuges auf der Strecke von München nach Erfurt. Der Zug prallte mit einem Flugobjekt zusammen – wie sich herausstellte, einer Drohne, nach deren „Pilot“ nun gesucht wird.

Auf Höhe des Amtes Wachsenburg im Ilm-Kreis in Thüringen kam es am Dienstag zu einem Zusammenstoß zwischen einem 200 km/h schnellen ICE und einem Flugobjekt. Ein Zugführer bemerkte, dass eine Drohne im Gleis lag und sichtete gleichzeitig ein Kind in der Nähe. Die Bundespolizei entschied nach dem Crash, den Streckenabschnitt zwischen Thörey und Eischleben aus Sicherheitsgründen zu sperren. Die Suche nach Drohne und Kind verlief jedoch erfolglos.

Nach nur 30 Minuten konnte die Strecke wieder für den Bahnverkehr freigegeben werden. Bei der nächsten Station wurde der ICE 800 untersucht. Eine Scheibe hatte Schaden genommen, dennoch konnte der ICE seine Reise fortsetzen. Die Bundespolizei nahm Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und der Sachbeschädigung auf – gegen Unbekannt.

Da Drohnen auch in Deutschland immer beliebter werden, gibt es seit dem 31. Dezember 2020 Regelungen dazu: Drohnen bis 25 Kilogramm können ohne Genehmigung geflogen werden, ab einem Gewicht von 500 Gramm ist jedoch der große EU-Drohnenführerschein (A2) abzulegen, der neben einer praktischen Selbsterklärung auch eine Prüfung beinhaltet.

Zusätzlich muss jede Drohne über 250 Gramm den Namen und die Adresse des Eigentümers tragen, maximal auf 120 Meter Höhe aufsteigen und ausschließlich im Sichtbereich des Piloten geflogen werden. In der Nähe von Flughäfen, Bundesbehörden, Polizei- und Militärgebäuden, Menschenmengen und Naturschutzgebieten dürfen sie nicht genutzt werden. Videoaufnahmen von Menschen ohne deren Zustimmung sind ebenso wenig erlaubt. Eine Haftpflichtversicherung ist Pflicht.

Zwischenfälle gibt es immer wieder, vor allem wenn Verbotszonen nicht eingehalten werden, so meldete ein Airbus A320 im Juli 2020 beim Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt eine Beinahekollision mit einer Drohne in etwa einem Kilometer Höhe. Der Flugverkehr musste angepasst werden.

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Martin Beier