Auf Druck des Kraftfahrtbundesamts (KBA) muss der Autobauer Opel mehrere tausend Fahrzeuge zurückrufen. Als Grund wird das Überschreiten von Abgasgrenzwerten genannt. Als erstes berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Verweis auf die Behörde über die bevorstehenden Maßnahmen.
Dabei handelt es sich um eine Zwangsmaßnahme durch die Behörde aus Flensburg. Zuvor hatte Opel angekündigt, in der Abgasreinigung eine fehlerhafte Funktion mit einer geänderten Software freiwillig beseitigen zu wollen. Zu den Angaben wollte ein Sprecher von Opel aktuell keine Stellung nehmen. Er verwies jedoch auf frühere Äußerungen, in denen vor rund zwei Monaten eine Stellungnahme zu den eigenen Kontrollen im Unternehmen erfolgt war. Auch von Seiten des Bundesverkehrsministeriums gab es keinen Kommentar zu den Festlegungen.
Zu Beginn der Abgasaffäre, bei denen der Volkswagen-Konzern durch gezielte Manipulation im September 2015 die ganze Misere ausgelöst hatte, waren hauptsächlich Diesel in den Blick von Behörden und Prüfern geraten. Nun aber trifft es in der jüngeren Zeit auch verstärkt Benziner-Modelle. Bei Opel sind es nach Angabe des Herstellers die Modelle mit 1,2- und 1,4-Liter-Motoren, die bei internen Prüfungen auffällig geworden waren. Unter anderem wurde herausgefunden, dass teilweise “die Lambdaregelung bei hohen Geschwindigkeiten nicht hinreichend robust funktioniert”.
Diese Modelle sind betroffen
Bei dem nun letztendlich vom Kraftfahrtbundesamt angeordneten Rückruf handelt es sich vor allem um Fahrzeuge der Modellreihen Corsa und Adam, die 2018 oder 2019 gebaut worden sind. Die zulässigen Höchstwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) sollen diese Fahrzeuge deutlich verfehlt haben. Demnach seien insgesamt etwa 210.000 Fahrzeuge in ganz Europa davon betroffen, in Deutschland sind darunter etwa 54.000 Autos.
Bereits im vergangenen Oktober musste der Autobauer die Abgasanlagen an tausenden Dieselfahrzeugen der Modelle Insignia, Cascada und Zafira nachrüsten. Auch damals handelte es sich um einen amtlichen Rückruf durch das KBA. Das Unternehmen kündigte in diesem Zusammenhang an, gegen diesen Bescheid rechtliche Schritte einlegen zu wollen und wies einen Vorwurf des Einbaus illegaler Abschaltvorrichtungen als falsch zurück.
Auch verschiedene andere Autokonzern mussten wegen zu hoher oder überhöhter Werte einen Teil ihrer Dieselfahrzeuge zurückrufen. Dies waren in der Regel ältere Modelle und betraf neben Volkswagen auch Daimler und Audi. Die Hersteller versuchen in der Regel durch die Verwendung von freiwilligen Servicemaßnahmen, unter anderem Software-Updates, die Mängel an den Fahrzeugen zu beseitigen und damit amtliche Maßnahmen zu vermeiden.
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