Linken-Politiker Dietmar Bartsch hat der eigenen Parteispitze “Träumereien” vorgeworfen und sich für eine Ablösung von Martin Schirdewan und Janine Wissler ausgesprochen. “Wir brauchen eine strukturelle, politische und personelle Erneuerung”, sagte Bartsch der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagausgabe). Nach den Wahlniederlagen, zuletzt bei der Europawahl, könne es kein “Weiter-so” geben.
“Alle Träumereien auf der Bundesebene müssen wir wegschieben”, sagte Bartsch an die Adresse des Führungsduos Schirdewan/Wissler. “Zu meinen, wir Linken müssten nur alle Bewegungen zusammenbinden und das mache uns wieder erfolgreich, diese Idee ist gescheitert.”
Die Partei dürfe nie vergessen, dass sie aus der Tradition der Arbeiterbewegung komme. Die Herstellung von sozialer Gerechtigkeit bleibe das zentrale linke Anliegen. “Das gilt für gute Arbeit, für eine gute Rente, für eine gute Gesundheitsversorgung”, so Bartsch. “Das müssen wir mehr ins Zentrum rücken.”
Das “nächste” Führungsgremium habe eine zentrale Aufgabe: “Dafür zu sorgen, dass die Linke bundespolitisch relevante Bedeutung behält”, sagte Bartsch. Das gelinge nur mit starker Parteiführung. “Kommen wir in den Bundestag oder nicht? Darum geht es. Sonst geht die Linke als relevante Partei mittelfristig unter.”
dts Nachrichtenagentur
Foto: Dietmar Bartsch (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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