Huthi-Angriffe kosten Hapag-Lloyd über zehn Millionen monatlich

Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die Huthi-Rebellen verursachen Deutschlands größter Container-Reederei Hapag-Lloyd monatliche Mehrkosten in “hoher zweistelliger” Millionenhöhe. “Es beeinflusst die gesamte Branche und auch uns selbst auf signifikante Weise”, sagte ein Konzernsprecher am Freitag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Die Schiffe der Reederei meiden seit Dezember den Suezkanal und werden um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet. Die dadurch entstehenden Verspätungen sind dem Unternehmenssprecher zufolge “immens”. Die Fahrten verlängerten sich je nach Destination: “USA eine Woche länger, Europa bis zu zwei Wochen länger, östliches Mittelmeer 18 Tage länger.”

Bei Hapag-Lloyd seien 183 Schiffe inklusive Partnerschaften betroffen. Die Folge seien “Zusatzkosten pro Monat in hoher zweistelliger Millionenhöhe”, sagte der Sprecher. “Die Entscheidung, ob und wie wir fortfahren, fällt am kommenden Montag.”

Die internationalen Militärschläge unter Führung der USA und Großbritanniens gegen Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen bewertete der Hapag-Lloyd-Sprecher nicht. “Zu den konkreten Vorfällen der vergangenen Nacht äußern wir uns nicht”, sagte der Sprecher. “Aber wir begrüßen Maßnahmen, die die Durchfahrt durch das Rote Meer wieder sicher machen.”

Zuletzt hatte der E-Autohersteller Tesla angekündigt, einen Großteil seiner Fahrzeugfertigung im brandenburgischen Werk Grünheide für zwei Wochen unterbrechen müssen. Grund für die Maßnahme sei das Fehlen von Bauteilen aufgrund von “Verschiebungen der Transportrouten” infolge des Konflikts im Roten Meer.

Die Huthi-Rebellen kündigten unterdessen Vergeltung für den Militärschlag an. “Amerika und Großbritannien werden bereit sein müssen, einen hohen Preis zu zahlen”, zitierte der Huthi-Fernsehsender Al Massirah einen Vertreter der Miliz. Zudem kündigte die Gruppe weitere Attacken auf Schiffe im Roten Meer an.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Containerschiff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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