KMK-Präsidentin blickt zurückhaltend auf Antisemitismus-Aktionstag

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Christine Streichert-Clivot (SPD), hat zurückhaltend auf die Forderung reagiert, einen bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus an Schulen und Universitäten zu organisieren.

“Ich stehe der Diskussion über einen Aktionstag gegen Antisemitismus grundsätzlich sehr offen gegenüber”, sagte die saarländische Bildungsministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). “Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft aber tagtäglich fordert.”

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte einen solchen Aktionstag noch vor den Sommerferien gefordert – und mangelnde Unterstützung der Kulturministerkonferenz beklagt: “Ich appelliere noch einmal an die Präsidentin, den Vorstoß für einen Aktionstag zu unterstützen.”

Streichert-Clivot entgegnete, Tage der Erinnerungen gebe es bereits sehr viele. Hass und Hetze gegen Juden würden heute vor allem angefeuert von digitalen und international aufgestellten Netzwerken. “Die Aufklärung im digitalen Raum ist heute genauso notwendig, wie der Besuch von Orten der Erinnerung und Gedenkstätten”, sagte die SPD-Politikerin. Streichert-Clivot bot an, “diejenigen Akteure, die auf diesem Feld aktiv sind, gemeinsam mit der Bundesregierung, dem Antisemitismusbeauftragten und der Jugend- und Familienministerkonferenz zusammenzubringen, um über weitere sinnvolle Kraftanstrengungen in diesem Feld zu beraten”.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Christine Streichert-Clivot (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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