Paukenschlag: Deutschland verkauft eingespeichertes Gas an Fremde

Gas werden die Deutschen in diesem Jahr wohl nicht genug haben. Das hängt in erster Linie mit dem Krieg in der Ukraine zusammen, mit Sanktionen die man gegen Russland verhangen hat und eben auch mit fehlenden Lieferungen, die Putin uns vorenthält. Doch Deutschland hat Gas gespeichert, mit dem man zumindest erst einmal über die Runden kommen könnte. Eigentlich.

Denn nachdem der Füllstand der Gasspeicher in unserem Land laut aktuellen Daten die angepeilte Marke von 95 Prozent erreicht hat, gab das Bundeswirtschaftsministerium nun bekannt, dass der Verkauf unseres Gases an Nachbarländer schon jetzt begonnen hat.

Im Wortlaut heißt es hierzu, dass der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE) „bereits damit begonnen, eingespeicherte Mengen über Terminmarktverkäufe wieder in den Markt zu geben.“

Ab November diesen Jahres erlaubt das Gesetz einen „Ausspeicherpfad auf bis zu 40 Prozent“ bis zum 1. Februar des nächsten Jahres. Die dann aber noch verbleibenden Mengen sollen dann „für den Spätwinter“ zur Verfügung stehen, wie es weiter hieß. Ein bisschen Entwarnung scheint es aber für die Ängstlichen doch schon zu geben: In den Speicher Rehden soll aber offenbar vorerst weiter Gas gepumpt werden. „Beim Speicher Rehden haben wir viel erreicht und wir werden ihn weiter konsequent befüllen“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen und gibt den Menschen in Deutschland damit doch ein besseres Gefühl. Denn am Ende leiden die meisten, die Gas für ihr tägliches Leben benötigen. Nur Neubauten werden in Deutschland überwiegend mit Strom geheizt. Die überwiegenden Heizungen in Deutschland werden wohl nach wie vor noch mit Gas betrieben.

Der Speicher in Rehden war Anfang Mai übrigens nur zu etwa 0,6 Prozent gefüllt. Erst nachdem die Bundesregierung die Gazprom Germania unter Treuhandverwaltung gestellt und per Ministerverordnung die Befüllung durch Trading Hub Europe angeordnet hatte, wurde der Speicher Rehden befüllt, inzwischen liegt der Füllstand bei über 83 Prozent.

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Stephan Heiermann