Wenige Tage vor der Europawahl zeichnen sich im Vergleich zur Wahl 2019 deutliche Verluste für die Grünen ab, die damals ein Rekordergebnis erzielten. SPD und Union hatten dagegen 2019 deutliche Verluste zu verzeichnen und können jetzt mit Ergebnissen auf ähnlichem Niveau wie vor fünf Jahren rechnen. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervor.
Wenn schon heute Europawahl wäre, dann ergäben sich derzeit folgende Projektionswerte für die Parteien: Die Union käme auf 30 Prozent (unverändert gegenüber der Umfrage vor einer Woche), die Grünen auf 14 Prozent (-1), die SPD auf 14 Prozent, die AfD auf 14 Prozent (beide unverändert), die Linke auf drei Prozent (-1), die FDP auf vier Prozent (unverändert), das BSW auf sieben Prozent (+1) und Volt auf drei Prozent. Die anderen Parteien zusammen lägen bei elf Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.
Ähnlich hoch wie 2019, aber viel höher als bei den Europawahlen davor, fällt jetzt das Interesse an der Wahl aus: Hatten vor der Europawahl 2014 lediglich 38 Prozent ein sehr starkes oder starkes Interesse an der Wahl bekundet, waren das vor fünf Jahren, im Mai 2019, 56 Prozent. Jetzt sind es 61 Prozent (weniger starkes oder kein Interesse: 38 Prozent; 2019: 44 Prozent; 2014: 62 Prozent). Das spricht dafür, dass sich die Wahlbeteiligung in der Größenordnung von vor fünf Jahren bewegen wird. Zurzeit wissen 42 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Europawahl 2019 waren CDU und CSU zusammen auf 28,9 Prozent und die Grünen auf 20,5 Prozent gekommen. Die SPD erreichte 15,8 Prozent, die AfD 11,0 Prozent, die Linke 5,5 Prozent, die FDP 5,4 Prozent, Volt 0,7 Prozent und die anderen Parteien zusammen 12,2 Prozent.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 5. bis zum 6. Juni 2024 bei 1.223 Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Wahlplakate zur Europawahl (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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